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Perdita Poppers

Florentine Schara
seit 2009 bei ROTE NASEN in Berlin/Brandenburg tätig
Man kann als Clown fliegen oder als Clown noch dümmer sein als alle anderen. Das empfinde ich als ein unheimliche Bereicherung meines Lebens, weil man nicht so durchgetaktet sein muss.

Das bin ich

Perdita liebt neue Begegnungen und schmeißt sich mit größtem Enthusiasmus in jede unbekannte Situation, nur um dann in einem weiteren Schritt aus plötzlichem Respekt vor der eigenen Courage wieder mühevoll zurückzurudern. Sie singt und tanzt für ihr Leben gern und ist sicher, dass sie schillernder Rockstar, brillanter Profi-Fussballer, gefeierte Primaballerina, einzigartige lebende Jukebox, Mutter der Nation oder zumindest eine perfekte Bundeskanzlerin abgäbe – wenn man sie nur ließe.

Ausbildung

  • Studium der darstellende Künste am Paul McCartney’s Liverpool Institute for Performing Arts (LIPA) in Liverpool
  • Clownausbildung an der Clownschule „Le Samovar“ in Paris

Besondere Begegnung

Im Herzzentrum kommt es manchmal vor, dass Kinder jahrelang auf ein Spendenherz warten müssen und ganze Familien gefühlt Jahre auf der Station zubringen. Ein Patient blieb mir besonders in Erinnerung. Als wir ihn kennenlernten, war er, glaube ich, knapp anderthalb und als er dann ging, war er schon dreieinhalb Jahre. Wir haben ihn also über einen langen Zeitraum begleitet, auch nach der Transplantation. Am Anfang hatte er ein bisschen Angst vor unseren bunten Kostümen - rief aber immer freudig „Clowns!“ wenn er uns in Zivil sah.

Über die Zeit fasste er jedoch Vertrauen und unsere Besuche wurden Highlights für ihn und auch für mich und meinen Partner "Willi". Auch wenn er sonst noch nicht so viel sprach: „Wo ist Willi?“ ist wohl ein Satz, den viele auf der Station immer wieder von ihm gehört haben.

Letztens hatte ich großen Spaß mit einem etwa 8-jährigen Jungen, groß, kräftig und putzmunter, der nach einer Routineuntersuchung auf seine Eltern wartete. Bei der OP-Begleitung sehe ich anders aus als im normalen Kostüm, weil ich die blaue Arbeitskleidung des Pflegepersonals trage, und außerdem trage ich jetzt langes, barbieblondes Haar. Als ich die Eltern sah wurde mir klar: „Das hier muss der gar nicht mehr so kleine und gar nicht mehr so schwache Junge aus dem Herzzentrum sein!“. Und ich rief: „Hallo! Ich bin's Perdita!“ und wir umarmten uns. Und dann kam die Frage, die mich sehr rührte „Wo ist Willi?“ Er hatte nicht vergessen, welcher Clown ihm damals die Tür zu unserer Welt geöffnet hatte.

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