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zwei männliche Clowns knien vor einer älteren Dame und erzählen ihr etwas

Lass Rosen sprechen!

05.September 2018
  • Senioren

“Du, du, du …”

Unseren ROTE NASEN Clowns gelingt es immer wieder, Menschen zum Staunen zu bringen – groß wie klein. Es kann aber auch vorkommen, dass unsere Künstler aus dem Staunen nicht mehr herauskommen; wie ROTE NASEN Clown Mompitz aka Moritz Berg bei einer Clownvisite in einer Senioreneinrichtung am eigenen Leib erfahren durfte. Hier erzählt er von seiner Begegnung mit einer Seniorin, die fast unerreichbar schien.

Ich war für einen erkrankten Kollegen im Seniorenheim Wildau eingesprungen, einem Projekt in dem ich nicht regelmäßig spiele. Infolgedessen waren mir die Bewohner nicht so präsent wie dies bei anderen Projekten der Fall ist. Auch wenn ich bei der Übergabe aufmerksam zugehört und mir die Fotos der Bewohner angesehen hatte, konnte ich mir nicht alle Erläuterungen merken und zuordnen.

Ein Porträt von dem Clown Mumpitz

Ich betrat mit meinem Kollegen Stan alias Clown Widu den Gruppenraum. Etwa acht Bewohnerinnen und Bewohner saßen an den Tischen. Nachdem ich vorgestellt wurde und wir zwei, drei Lieder gesungen hatten, wagte ich mich an eine Dame heran, die alleine in einem Sessel saß und teilnahmslos vor sich hinguckte. Ich schnappte mir eine Plastikblume vom Nachbartisch, kniete formvollendet vor ihr nieder und hielt ihr die Blume entgegen. Ihre Augen glänzten, sie nahm die Blume, sah mich an und sagte
“Ich nehme Ihre Blume an, ich bin aber schon vergeben…”

Ich fühlte mich geehrt, nahm meine Gitarre und sang eine Strophe aus einem Lied von dem von mir sehr geschätzten Liedermacher Bernd Begemann:

“Aber du, meine Liebste, bist die schönste Rose, die jemals erblühte.”

Die ältere Dame lächelte, wedelte langsam mit ihrem rechten Finger und sagte:
“Du, du, du …”

Eine Pflegerin, die die Szene beobachtet hatte, sagte, dass Frau K. sehr dement sei und seit ca. einem halben Jahr nicht mehr gesprochen habe. Clown Widu stand daneben mit offenem Mund und staunte. Und dann staunten wir gemeinsam, verließen den Raum und ließen uns von der nächsten Spielsituation überraschen.

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