Mehr Humor im Pflegealltag

28.September 2023

Mehr Humor im Pflegealltag: ein Pilotprojekt zur Stärkung der seelischen Gesundheit und Resilienz in stationären Pflegeeinrichtungen

Humor ist ein wirksames Mittel im Umgang mit den Belastungen im Pflegealltag – das wollen ROTE NASEN Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der AOK PLUS, der Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, mit dem Modellvorhaben „Humor in der Pflege – für die seelische Gesundheit“ beweisen. Das Pilotprojekt setzt sich aus drei Angeboten zusammen: Clownvisiten für die Heimbewohner:innen, Humorweiterbildungen für Pflege- und Betreuungskräfte und Informationsangebote für pflegende Angehörige:

  • In regelmäßigen Clownvisiten besuchen professionell ausgebildete ROTE NASEN Künstler:innen die älteren pflegebedürftigen Menschen und stärken durch ihren empathischen und humorvollen Umgang die Lebensqualität und das seelische Wohlbefinden der Bewohner:innen.
  • Im Weiterbildungsprogramm „ROTE NASEN HumorAgenda®“ bieten Humortrainer:innen den Pflege- und Betreuungskräften Lösungsansätze für den Stressabbau im Berufsalltag. 
  • In Angehörigenabenden erlernen pflegende Angehörige, die positiven Effekte von Humor im Umgang mit Menschen mit Demenz.

„Seit 20 Jahren besuchen Clowns des gemeinnützigen Vereins ROTE NASEN Deutschland e.V. neben Kinderkrankenhäusern auch Pflegeeinrichtungen. Neben den Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegeheime brauchen auch die Menschen, die tagtäglich für sie da sind, Zeit und Raum für ein Lächeln, Mitmenschlichkeit und Humor“, beschreibt Reinhard Horstkotte, künstlerischer Leiter von ROTE NASEN Deutschland e.V die Arbeit des Vereins. „In Workshops und Gruppenarbeiten üben die Teilnehmenden den spielerischen, respektvollen Ansatz im Umgang mit ihren Schutzbefohlenen sowie ihren Kolleginnen und Kollegen. Der ganzheitliche Ansatz fördert die Unternehmenskultur in der Pflegeeinrichtung. Wertschätzung, Empathie und Perspektivenwechsel werden Teil des gelebten Pflegealltags für alle Beteiligten.“

Eine der drei Einrichtungen, die an dem Modellprojekt teilnehmen, ist das Altenpflegeheim „Sonnenschein“ der Volkssolidarität Leipzig im Stadtteil Lindenau. „Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeitenden gern zur Arbeit kommen und wertschätzend miteinander umgehen. Gleichzeitig wollen wir unseren Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause schaffen, in dem sie sich wohlfühlen“, sagt Tanja Treffurth, Leiterin soziale Dienste der Volkssolidarität Leipzig. „Die Clowns sorgen für eine schöne Abwechslung im Pflegealltag. Das merken wir sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch unserem Pflegepersonal an.“

Das Vorhaben läuft über drei Jahre in drei Einrichtungen in Leipzig und Erfurt und wird von einer wissenschaftlichen Studie der Europa-Universität Flensburg begleitet. Das Ziel ist, das Programm im Sinne des § 5 SGH XI des Präventionsgesetzes in der Pflege zur Stärkung psychosozialer Gesundheit, auf Grundlage von erfolgreichen Studienergebnissen in ganz Deutschland zu implementieren. „Wir nehmen das gesamte Pflegeheim in den Blick und verzahnen die betriebliche Gesundheitsförderung mit der Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen“, sagt Heiko Kotte, Fachbereichsleiter Gesundheitsförderung der AOK PLUS. „Die Beschäftigten und Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen sind seit geraumer Zeit hohen Belastungen ausgesetzt. Das Projekt soll helfen, ihre Freude im Umgang miteinander und ihr seelisches Gleichgewicht zu erhalten.“

Über die AOK PLUS

Die AOK PLUS ist die größte gesetzliche Krankenkasse in Sachsen und Thüringen. Mehr als 3,4 Millionen Versicherte begleitet die Gesundheitskasse professionell und partnerschaftlich in allen Lebenssituationen: bei Prävention, Gesundheitsvorsorge, Krankheit und Pflege.

abaton-monitoring