Clown mit einem Hut schaut in die Kamera

Lachen als Impfung für die Seele

25.Januar 2021
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Wie kann man sich emotional wappnen?

Seit knapp einem Jahr befinden wir uns in einer Krise. Mit vereinten Kräften wird an der Immunisierung der Gesellschaft gegen das neuartige Virus getüftelt. Wie kann man sich für die kommende Zeit – und nachfolgende Krisen im Leben - emotional wappnen? Dazu äußert sich in einem persönlichen Statement der künstlerische Leiter und Clown Reinhard Horstkotte.

"Immun gegen Überforderung? 

Ach, schön wär’s. Eine kleine Spritze und nie mehr überfordert sein. Diese Impfung müsste erfunden werden. Gerade jetzt im Lockdown. Die Einen können der Vielzahl an Anforderungen kaum gerecht werden: Homeoffice, Homeschooling, Kochen, Waschen, Einkaufen, Freizeitbetreuung der Kinder. Die Anderen vermissen Begegnungen, Aufgaben, ehrenamtliches Engagement; sie sind einfach einsam.

Wenn man in der Überforderung oder Schwermut ist, ist es schwierig da wieder herauszukommen oder auch nur offen für Ratschläge zu sein. Deswegen muss eine jede und ein jeder die eigene ‚Impfung‘ er-finden.

 

 

(c) Gunnar Bernskötter

Meine Impfung?

  • Erkennen

 Mist, ich stecke in der Sch . . . .

  • Akzeptieren

Die Anforderungen kann ich nicht erfüllen, also Ansprüche runter. Ich bin traurig, weil ich geliebte Menschen zu selten sehe. Kann ich jemanden anrufen?

  • Was kann ich mir Gutes tun?

 (Alles andere muss warten. Ist wie beim Flugzeug: Erst selbst Sauerstoffmaske aufsetzen, dann Anderen helfen. Ohnmächtig ist man keine große Hilfe.) Ich trinke dann gerne einen Kaffee und telefoniere mit einem Freund. Meine Kolleg*innen hören Musik, tanzen, setzen sich mit geschlossenen Augen still hin oder zählen ihrem Spiegelbild auf, was sie schon alles Tolles gemacht haben: Aufgestanden, Frühstück gemacht, wieder abgedeckt…

  • Unterstützung

Sich gegenseitig - und sei es per Zoom - daran erinnern, sich was Gutes zu tun; mal alle Neune gerade sein zu lassen.

  • Mich an das Wesentliche erinnern

Das menschliche Miteinander, die Liebe und Freude sind das, was zählt.

Wir, ROTE NASEN Künstler*innen, „impfen“ uns, damit wir Freude, Inspiration und Hoffnung verbreiten können an Orten, wo wir mit Angst, Krankheit, einer bedrückenden Stimmung oder Überforderung konfrontiert werden. Probieren auch Sie es aus! Und erinnern wir uns: Letztendlich sitzen wir alle im selben Boot und sind nicht allein. Auch wenn es manchmal so scheint.

Und natürlich: Lachen ist gesund!“

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