Clowns auf Aquarellpapier: unsere Weihnachtskarten 2021

07.Dezember 2021

Ein ganz besonderes Geschenk

Lebkuchenduft und sanftes Kerzenlicht, dazu leise Musik: Schon im Frühherbst herrschte Weihnachtsstimmung im Haus von Familie Altenburg vor den Toren Berlins. Denn Juliane Altenburg bringt nicht nur seit 15 Jahren als Clown Emma Dilemma Lachen und Lebensfreude zu kleinen und großen Menschen. Sie ist auch eine Künstlerin an Pinsel und Farbpalette und gestaltete die diesjährigen ROTE NASEN Weihnachtskarten. Ein kleiner Tipp für alle Leserinnen und Leser: Schalten Sie Weihnachtsmusik an und essen Sie einen Zimtstern, während Sie das Interview mit Juliane Altenburg lesen. Machen Sie die Tore auf für rotnasige Weihnachtstimmung:

(c) Gregor Zielke

Juliane Altenburg als Clown Emma Dilemma.

Liebe Juliane, Clowns und Weihnachten – warum passt das gut zusammen?

Vielleicht weil Clowns so gut staunen können, weil sie empathisch sind und sich berühren lassen und weil sie gerne schenken. Und weil sie es lieben, zu singen!

Und wieso kannst Du so gut malen?

Oh, danke! Ich komme aus einer Künstlerfamilie und bin von klein auf durch die Großeltern und meine Mutter ans Malen herangeführt worden. Auch heute noch mache ich mit meiner Mutter und meinen Töchtern regelmäßig Malsessions.

Wie war der Arbeitsablauf? Welche Techniken hast Du angewandt?

Am wichtigsten war es mir, in die richtige Stimmung zu kommen. Ich habe mir Weihnachtsbilderbücher angeschaut wie Weihnachten in Bullerbü und Tomte Tummetott von Astrid Lindgren und die Bücher von Daniela Drescher. Diese schönen Schneestimmungen! Ich liebe Bilderbücher! Dabei sind bei mir innere Bilder entstanden und die Lust auf diese oder jene Szene, die ich gerne zeichnen möchte. Dann habe ich mich an unseren Esszimmertisch gesetzt, neben mir Stapel von Bilderbüchern, habe mir Tee gekocht, eine Kerze angezündet, Leopold hat mich mit Lebkuchen versorgt, damit ich in Weihnachtsstimmung komme und ich habe mir Musik angemacht. Eher ruhige Musik; Anna Depenbusch oder Lina Maly, sowas in der Art. Dann habe ich erst einmal eine Bleistiftskizze angefertigt. Ich habe ein bisschen hier und da herumradiert, bis die Proportionen stimmten, und dann kamen Pinsel und Aquarellfarben zum Einsatz. Dieser Prozess hat ein paar Wochen gedauert. Wenn ich während dieser Zeit gemalt habe war ich so vertieft, dass ich manchmal gar nicht bemerkt habe, wie ich einen kräftigen Schluck Tuschwasser getrunken und mit dem Pinsel im Tee gerührt habe!

Wie bist Du auf die Idee für die beiden Motive gekommen?

Die Idee für die Clownparade stammt von meinem Mann Leopold. Er meinte: 'Mal doch ein Kind, das eine Parade aus lauter kleinen Clowns anführt, so wie Schneewittchen und die sieben Zwerge!' Ich hatte dann Lust, meine wunderbaren Clownkollegen und –kolleginnen zu porträtieren. Sie sind jetzt nicht eins zu eins dargestellt, sondern ich habe einfach liebevoll an sie gedacht. Die Clowns in der Parade sind Mompitz, Mimi Rizzi, Filou, Antonia und  B-moll. In anderen Entwürfen habe ich noch mehr Kolleginnen und-kollegen porträtiert. Ach, ich hätte Lust, sie alle in Schneelandschaften und weihnachtlich beleuchtete Häuser hinein zu malen, sie sind wunderbar und ich bin dankbar, mit diesen Menschen zusammen arbeiten zu dürfen!

(c) Juliane Altenburg

Ein Kind aus dem Krankenhaus mit einem Teddy im Arm führt die Clownparade an.

Das Bild mit dem Weihnachtsbaum hat zwei Vorgängerbilder. Zuerst  habe ich mir eine Clownfamilie rund um den Weihnachtsbaum vorgestellt mit  Vater, Mutter, Kind, Baby, Großmutter und Hund, alle mit Clownnase. Ich habe schon als Kind 'Das große Liederbuch' mit den Illustrationen von Tomi Ungerer geliebt und am meisten das Weihnachtsbild mit der Familie, die rund um den Weihnachtsbaum gruppiert ist. Das hatte ich im Hinterkopf. Ich bin dann aber immer abstrakter geworden, bis ich dachte: Es muss doch interessant aussehen, wenn rund um den Weihnachtsbaum nur helle Farbkleckse zu sehen sind und die Clowns mit schwarzen Linien skizzenhaft angedeutet werden, man also leuchtende Farben und schwarze Linien sieht!

(c) Juliane Altenburg

Juliane Altenburgs Entwurf zur Karte mit Clownfamilie.

(c) Juliane Altenburg

Skizzenhafter: Diese Karte erreicht Menschen und Einrichtungen, die ROTE NASEN im letzten Jahr unterstützt haben.

Was möchtest Du den Empfängerinnen und Empfängern mit den Weihnachtskarten wünschen?

Ich wünsche den Menschen, dass sie wie ich in Weihnachtsstimmung kommen. Damit meine ich nicht Lichterkettenwettbewerbe im Vorgarten  und Geschenkestress, sondern eine innere Stimmung. Dass sie feststellen, was sie alles für Schätze in ihrem Inneren verbergen, die vielleicht mit ein paar Hilfsmitteln wie Tee, Lebkuchen und schöner Musik zum Vorschein kommen. Ich wünsche allen Menschen, dass sie solch Inneren, friedvollen Bilder entstehen lassen können.

(c) Paulina Hildesheim

Emma Dilemma schenkt als Weihnachtsengel ein Licht der Freude.

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