Neue Pilotstudie: "Improving Collaboration Between Staff, Family Members, and Artists in Long-Term Dementia Care"

16.Juni 2025

Eine Studie mit praktischem Bezug

Es gibt bereits einige Studien, die die Wirksamkeit von Clowninterventionen für demenkranke Menschen belegen. Aber was braucht eine erfolgreiche Intervention an Vorarbeit?

ROTE NASEN waren Teil der internationalen partizipativen Pilotstudie der Leyden Academy on Vitality & Aging, die sich genau dieser Fragestellung widmet und haben gemeinsam mit den CliniClowns Niederlande, ROTE NASEN International und ROTE NASEN Österreich den Artikel Improving Collaboration Between Staff, Family Members, and Artists in Long-Term Dementia Care: A Participatory Action Research Project Into Health Care Clowning“ im Qualitative Health Research Magazin veröffentlicht.

Es war eine inspirierende und fruchtbare Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden einer Berliner Pflegeeinrichtung, unseren Clown-Künstler:innen (Juliane Altenburg und Markus Moiser) und dem internationalen Forscherinnenteam, die die Klinikclownarbeit im Pflegekontext voranbringen wird. Herzlichen Dank an alle Partner dieser Studie!

Kurzzusammenfassung

Eine wachsende Zahl von Studien zeigt die positiven Auswirkungen kunstbasierter Interventionen in der Demenzpflege. Bestehende Studien konzentrieren sich auf die Auswirkungen solcher Interventionen auf Menschen mit Demenz, doch über die kontextuellen Faktoren, die die Wirkung solcher Praktiken beeinflussen, ist wenig bekannt. Zu den kontextuellen Faktoren gehören persönliche und relationale Prozesse, wie beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden, Familienangehörigen und Künstler:innen. Dazu gehören auch spezifische organisatorische Entscheidungen über die Art und Weise, wie Kunst- und Pflegeorganisationen ihre Zusammenarbeit strukturieren und organisieren. Ziel der Studie war es, kontextuelle Faktoren zu untersuchen, die die potenziellen Auswirkungen von Clownerie im Gesundheitswesen auf Menschen mit Demenz beeinflussen. Im Rahmen einer länderübergreifenden partizipativen Aktionsforschung (PAR) zur Clownerie im Gesundheitswesen in der Demenzpflege wurden Künstler:innen (Clowns im Gesundheitswesen) Mitarbeitende, Familienangehörige und Vertreter:innen von vier Langzeitpflegeeinrichtungen für Demenzkranke und Clown-Organisationen im Gesundheitswesen einbezogen. Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass für eine nachhaltige Wirkung kunstbasierter Interventionen im Kontext der Langzeitpflege von Demenzkranken es nicht ausreicht, sich auf die Intervention selbst zu konzentrieren. Zusätzliche Zeit und Raum sind für die Umsetzung der Intervention und eine gute Zusammenarbeit am Arbeitsplatz erforderlich. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Elemente des PAR-Prozesses wie offener Dialog und kunstbasierte Forschungsmethoden Kommunikationsräume schaffen können, die als Katalysator für die effektive Umsetzung kunstbasierter Praktiken in der Langzeitpflege von Demenzkranken dienen können. Elemente des PAR-Prozesses können daher als eine Form erfolgreicher Grenzarbeit betrachtet werden und könnten in Zukunft bei der Umsetzung kunstbasierter Interventionen in Pflegeeinrichtungen angewendet werden.

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